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Die Aufregung ist groß in Kramsach: Ohne Gemeinderats-Sitzung und ohne die Nachbarn vorher einzubinden, wurde zu Beginn der Urlaubs-Zeit ein zweites Asylanten-Heim eingerichtet. Der Gemeinde-Vorstand war informiert und hat zugestimmt. Bereits diese Woche sollen die ersten Asylwerber einziehen.

KRAMSACH (rr/cm) Beim Lokal-Augenschein in Voldöpp machen sich die Nachbarn Luft. Sie haben schlicht weg Angst.
Knapp 20 Leute wohnen in der kleinen Siedlung in einer Sackgasse in Voldöpp. Hauptsächlich Familien mit Kindern, Mütter in Karrenz, auch zwei werdende Mütter sind dabei. Jetzt sollen etwa 16 Asylwerber dazukommen.
Sie verdoppeln praktisch die Einwohner-Zahl in der Siedlung.
Fritz Widmann (SPÖ), Reinhard Freudenschuss (Liste Für Kramsach) und Wolfgang Schonner (WB-Bezirksobmann-Stv., ÖVP) gehen aufgrund der Situation an die Öffentlichkeit.
Fritz Widmann, SPÖ dazu: „Vize-Bürgermeisterin Karin Friedrich (ÖVP Kramsach) hat erst am 13. Juli den Gemeinde-Vorstand einberufen. Wir sollten da einem zweiten Asylanten-Heim in Kramsach zustimmen! Aber der Platz ist ungeeignet. Ich war der einzige, der im Vorstand dagegen gestimmt hat. Dafür gestimmt haben Karin Friedrich, Christoph Widmann, Franz Wurzenrainer und Hartl Zisterer, alle von der ÖVP Kramsach.“
Danach hätte die Vize-Bürgermeisterin noch ein Rundmail an die Gemeinde-Räte geschickt. „Das ist kein Ersatz für eine öffentliche Gemeinderats-Sitzung“, sagt Fritz Widmann.
Wolfgang Schonner vom ÖVP-Wirtschaftsbund sagt: „Die Vorgehensweise stößt auch viele ÖVP-Anhänger im Ort vor den Kopf. Es geht mir aber vor allem auch um eine Verteilungs-Gerechtigkeit. Kramsach hat bereits ein Asylanten-Heim. Wir haben unseren Beitrag geleistet und sind Vorreiter in der Region.  Kramsach muss nicht zum Aufnahmezentrum im Unterland werden. Es kann nicht sein, dass Immobilien-Besitzer nur für die Rendite direkt und ohne Einbindung des Gemeinderates oder der Nachbarn zum Land laufen.“
Reinhard Freudenschuß, Für Kramsach (FPÖ und Partei-freie): „Das ohne ordentliche GR-Sitzung durchzuziehen, ist eine Frechheit. Hier geht es nur um Geldmache mit der Not von anderen auf Kosten der Nachbarn! Noch vor dem Sommer wurde im Gemeinderat besprochen, dass Kramsach kein weiteres Heim befürworten wird. Ich verstehe nicht, warum die Vize-Bürgermeisterin nun ohne Gemeinderats-Sitzung ein weiteres Heim in Kramsach durchgedrückt hat.“  

Sofort haben sich auch die Bürger organisiert: Sie beschwerten sich schriftlich über die Vorgehensweise der Gemeinde-Führung: „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, unsere Bedenken wurden nicht eingebunden“, heißt es. Darüber hinaus gebe es keine Pufferzone, der Garten sei für 16 Asylwerber viel zu klein.
Man fürchtet sich: Schließlich seien die Asylwerber den ganzen Tag über in der Gegend, während die Männer in der Arbeit sind und die Mütter mit ihren Kindern allein zu Hause bleiben. Die Anrainer fürchten in der eng verbauten Siedlung auch das Konfliktpotential der verschiedenen Kulturen.

40 Unterschriften und ein Info-Abend

Trotz Urlaubs-Zeit haben die Bürger aus der direkten Umgebung gleich 40 Unterschriften gegen das Heim gesammelt. In dieser Frage sind sich alle einig...
Eine Nachbarin beschwert sich über die späte und spärliche Information: „Ohne sich anzumelden hat Vize-Bürgermeisterin Karin Friedrich in der Siedlung an den Türen geklingelt und gesagt, dass wir jetzt Asylanten bekommen. Wir sollten das als Chance sehen! Wir wussten nicht mal, wer das ist, weil sie sich nicht vorgestellt hat...“
Nachdem es in der Bevölkerung  die Wogen hoch gingen, hat Fritz Widmann (SPÖ) kurzentschlossen zu einer Informations-Veranstaltung geladen.
Diese sei sehr emotional gewesen und Karin Friedrich habe sich auch für die mangelhafte Information entschuldigt.

Vize-Bürgermeisterin Karin Friedrich selbst konnte bis Redaktionsschluss zur Situation nicht Stellung nehmen. Sie befand sich im Urlaub.

Für eine Stellungnahme erreichbar war Hartl Zisterer (ÖVP Kramsach), der als Gemeindevorstand ebenfalls für das 2. Asylheim stimmte und als einer der möglichen Bürgermeister-Kandidaten der Orts-ÖVP gehandelt wird.
Zisterer sagt im ROFAN-KURIER-Gespräch: „Die Besitzerin Frau Auer hat das Haus dem Land angeboten, ohne die Gemeinde zu informieren. Der Vertrag wurde auch direkt mit dem Land abgeschlossen. Dann hatten wir den Eindruck, dass wir die Sache ohnehin nicht verhindern können. Wir wollte die Zahl der Flüchtlinge noch verringern und stehen meines Wissens nun bei 15 anstatt bei 16 Asylwerbern. Es ist uns auch gesagt worden, dass hier hauptsächlich Familien oder alleinstehende Frauen kommen sollten.“
Eine schriftliche oder vertragliche Garantie für die Unterbringung von Frauen und Familien gibt es aber nicht.
Zisterer räumt aber ein: „Wirklich glücklich ist der Standort sicher nicht. Das muss man leider zugestehen...“

Zahlt Bergbahn Alpbach Pönale an Kramsach?

Donnerstag, 02 Juli 2015
Freigegeben in Lokales
Laut Bgm. Rudolf Puecher wurde offenbar schon 2014 bei den Alpbacher Bergbahnen darüber gesprochen, dass die Bahn in Kramsach 2015 stillstehen wird. Von Behörde und Prüfungen war damals öffentlich nichts bekannt. Jetzt geht es um die Frage: Muss die Alpbacher Bergbahn die Pönale wegen Verletzung der Betriebs-Pflicht zahlen?

KRAMSACH(ce/cm) Da es nun feststeht, dass der Sonnwendjoch-Lift diesen Sommer nicht mehr in Betrieb gehen wird, werden in Kramsach die möglichen Konsequenzen diskutiert. Hauptgesprächsstoff ist dabei, ob die Alpbacher Bergbahnen eine Pönale an die Gemeinde Kramsach, wegen Verletzung der Betriebs-Pflicht zahlen muss. Dabei handelt es sich um kolportierte 100.000,- EURO: Gemeinderat Fritz Widmann (SPÖ) ist sich auch nicht ganz sicher: „Derzeit warten wir ab, ob und was noch passiert. Über die Pönale wurde im Gemeinderat noch nicht gesprochen. Aber es ist nicht sicher, dass sie ausbezahlt werden muss. Vielleicht ist die Pönale nicht fällig, wenn die Alpbacher Bergbahn beweisen, dass sie alles getan hätten, um den Betrieb starten zu können. Ich denke, so ohne weiters werden die Alpbacher Bergbahnen die Pönale nicht an die Gemeinde Kramsach zahlen.“ Gemeinderat Reinhard Freudenschuss (FPÖ) sieht es ähnlich: „Ich denke, dazu gehen die Meinungen auseinander. Wenn festgestellt wird, dass die Bahn wegen technischen Gebrechen steht, weiß ich nicht, ob diese Strafzahlung eintreibbar ist.“

Vertrag wird derzeit von Rechtsanwaltskanzlei geprüft!

Vize-Bgm. Karin Friedrich (ÖVP) stellt im Interview mit dem ROFAN-KURIER in Aussicht, dass sich um die Pönale auch ein rechtlicher Streit anbahnen könnte:
ROKU: „Nachdem  die Alpbacher Bergbahnen ihre Betriebspflicht nicht einhalten werden, wird  da die Gemeinde Kramsach auf die Strafzahlung (100.000.- EURO) bestehen?“
Friedrich: „Ich habe schon in einer vergangenen Veranstaltung  davon gesprochen, dass die Gemeinde Kramsach und die Alpbacher Bergbahnen GmbH & CoKG eine vertraglich geregelte Vereinbarung bezüglich einer Betriebspflicht bis 31.11.2015 haben. Derzeit befinden sich diese Unterlagen in einer Rechtsanwaltskanzlei und werden dort geprüft und falls notwendig werden wir die ersten juristischen Schritte unternehmen. Ich bitte um Verständnis, dass wir zu gegebenem Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte dazu geben können.“
ROKU: „Wie geht es weiter mit dem Lift?“
Friedrich: „Der Lift befindet sich nach wie vor in privatwirtschaftlichem Eigentum. Die Eigentümer haben laut Aufforderung des Amtes der Tiroler Landesregierung bis zum 31. Oktober 2015 Zeit die nötigen Unterlagen für ein Bewilligungsverfahren einzureichen. In einem Schreiben vom 18. Juni 2015 wurden uns weitere Informationen zum Weiterbetrieb der Bergbahnen Kramsach mitgeteilt. Es ging in diesem Schreiben um die Handhabung des Blitzschlages vom 13. Mai, sowie um den Stand für die Nachreichung der fehlenden Unterlagen für die Einreichung des Bauentwurfes.“
Der Geschäftsführer der Alpbacher Bergbahn GmbH & CoKG, Peter Hausberger, führt in diesem Schreiben an, dass er zur Zeit nicht abschätzen kann, wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann.
Er schreibt aber auch, dass man sehr bemüht sei, eine Inbetriebnahme ehestmöglich zu erwirken.“ GF Peter Hausberger (ABB) sagt auf Anfrage des ROFAN-KURIER zum Stand der Dinge: „Ich bin kein Auskunftsbüro. Das ist die Angelegenheit der Gemeinde. Ich glaube nicht, dass sich eine Pönale aus der Betriebspflicht ergibt.“

Reintaler See: Badebetrieb wie gewohnt gestartet

Donnerstag, 02 Juli 2015
Freigegeben in Lokales
Die Bade-Saison hat begonnen und an allen Stränden des Reintaler Sees sind bereits die Bade-Gäste unterwegs. Einen von allen Eigentümern unterzeichneten Pachtvertrag mit dem Land Tirol gibt es aber nicht... 

TIROL/KRAMSACH (cm/ce) Seit etlichen Jahren werden der Reintaler See und seine Ufer vom Land gepachtet und an einen Bewirtschafter weiterverpachtet.
Es gibt viele Eigentümer und viele verschiedene Interessen. So wird eine einheitliche Verwaltung mit öffentlichem Zugang gesichert.
Doch vor etwa einem Jahr ließ das Land Tirol die Verhandlungen zur Vertrags-Verlängerung für 2015 platzen. Schriftlich hat man den Eigentümern mitgeteilt, dass man den See nicht weiter pachten werde. Hintergrund: Das Land wollte den Pachtzins um etwa die Hälfte senken.
Haupteigentümer Dr. Michael Geiger informierte damals exklusiv den ROFAN-KURIER, dass man für Spielchen nicht zur Verfügung steht: „Dann wird der See eben gesperrt und es gibt nur noch zwei legale Zugänge: Die Fischerstube und den Strand beim Camping Seehof...“
Mittlerweile hat man sich aber  doch geeinigt. Der Pachtzins wird laut Vertrag auf 38.500,- EURO pro Jahr reduziert.

Baden im rechtsfreien Raum?

Alois Brunner, Eigentümer des  Camping Seehof und Miteigentümer des Reintaler Sees, hat den Vertrag aber nicht unterzeichnet.
Man würde unterschreiben, wenn der künstlich geschaffene Bade-Zugang für Camping Toni (Andreas Brunner) gesperrt wird.
Dieser Zugang wurde vor etwa 15 Jahren ohne Genehmigung errichtet. Das Justiziariat des Landes hatte damals sogar den Rückbau verlangt. Später ist dieser Zugang im alten Seen-Vertrag  bis Mai 2015 genehmigt worden. Auch die Tatsache, dass die Bewirtschaftung an Andreas Brunner (Camping Toni) vergeben wurde, der mit den Seehof-Besitzern “die eine oder andere Meinungsverschiedenheit“ hatte, hilft in der Sache wenig.
Dass nun der Bade-Betrieb ohne die Unterschrift der Seehof-Eigentümer startet, sei nicht rechtens.
Denn für die Verpachtung des Sees an das Land brauche es einen einstimmigen Beschluss der Eigentümer.  Bereits im Jahr 2002 gab es eine ähnliche Situation. Damals verweigerte Miteigentümer Dr. Johann Paul Cammerlander die Unterschrift. Er beharrte auf die Einstimmigkeit. Dem wurde vom Land Tirol stattgegeben und man einigte sich. Ist es dann rechtens, den Betrieb heuer ohne alle Unterschriften zu starten...?

Dazu sagt Dr. Paul Mayr (Land Tirol/Justiziariat): „Es wird noch eine Sitzung mit Alois Brunner und Dr. Fischer-Lode, der Vertreterin der See-Eigentümer, geben. Ich hoffe, dass es dabei zu einer Aussprache kommt... Der Vertrag ist aber rechtsgültig, weil das Land diesmal nur mit der Miteigentümer-Gemeinschaft verhandelt...“

94,8 % haben unterschrieben, Vertrag bis 2030

Haupt-Eigentümer Dr. Michael Geiger exklusiv zum ROFAN-KURIER: „Der Fremdenverkehr ist für Kramsach wichtig. Deshalb war es mir ein Anliegen, dass Einheimische und Gäste im Reintalersee baden und Erholung finden können. Die Gespräche waren zäh und schleppend. An der abschließenden Verhandlung war ich aus persönlichen Gründen nicht mehr beteiligt. Ich danke all jenen, die zum jetzigen Ergebnis beigetragen haben. Insbesondere bedanke ich mich bei den beteiligten Frauen. In einer fairen Verhandlung finden Menschen, die sich gegenseitig respektieren,  eine für alle annehmbare Lösung. Mit 94,79% der Unterschriften der See-Eigentümer wurde im Rahmen der ordentlichen Verwaltung ein Pachtvertrag mit dem Land Tirol als Pächter des Reintalersees abgeschlossen. Dieser wurde auch bereits vom Pflegschaftsgericht genehmigt. Dieser Pachtvertrag gilt bis einschließlich 31. Mai 2030. Ein Verhalten, das über alle Partner hinweg kompromisslos nur das Eigeninteresse durchsetzen will, kann letztendlich nur in eine Sackgasse führen...“

Seehof soll für Zugang zahlen

Jene Eigentümer der Wasser-Fläche, die mit Dr. Michael Geiger gemeinsam etwa 94,8% der See-Anteile repräsentieren, wollen nun vom Seehof (dieser besitzt 5,2% der Wasserfläche) eine anteilige Pacht, weil man dort ja den Zugang selbst bewirtschaftet. Wie das Land, das für den Zugang zahlt und die Bewirtschaftung dann weitergibt, müsse auch der Seehof für den Zugang zahlen.
Ohne das Entrichten einer Pacht an die anderen Wasser-Eigentümer sei wiederum hier beim Seehof das Baden eigentlich gar nicht gestattet... Beim Seehof sieht man den Sachverhalt so, dass man keine Nutzungs-Vereinbarung mit den anderen Eigentümern benötigt, weil man ja selbst über 5% der Wasserfläche besitzt.

Widmung zumindest möglich

Vize-Bgm. Karin Friedrich: „Ich bin sehr glücklich über den Ausgang der Verhandlungen, garantiert er doch der einheimischen Bevölkerung sowie unseren Gästen einen aufrechten Badebetrieb am Reintaler See.“
Beim Seehof kritisiert man indessen seit Jahren, dass für den Nachbar-Betrieb „Camping Toni“ seitens der Gemeindeführung immer wieder Widmungen und bauliche Änderungen möglich gemacht wurden. Selber würde man aber bereits seit Jahren auf eine nötige Widmung warten.
Dazu erklärt Vize-Bgm. Friedrich, dass die Gemeinde dem Projekt positiv gegenübersteht und auch eine Änderung des Raumordnungs-Konzeptes im Sinne des Seehof beschlossen hätte. Nun müsse aber noch das Land Tirol dieser Änderung zustimmen.

Rundwanderweg geschlossen...

Der Rundwanderweg um den Reintaler See ist (zumindest am Ufer) noch immer geschlossen. Der gesperrte Teil ist Privatbesitz und gehört den Seehof-Eigentümern. Sie haben den Durchgang aus Ärger darüber geschlossen, dass offenbar Camping Toni Teile des in Gemeinde-Besitz stehenden „Windhag-Weges“ für privat-wirtschaftliche Zwecke nutzt.
Die Gemeinde möchte laut Karin Friedrich das Thema Rundwanderweg bis Mai nächsten Jahres lösen. „Natürlich werden wir bei der Projektierung alle Daten – wie auch den angesprochenen privaten Schranken und die Befahrbarkeit des Windhag-Weges prüfen und falls notwendig die entsprechenden Schritte setzen“, meint Friedrich.
Auch die Alpbachtal-Seenland-Card gilt heuer beim Seehof-Strand nicht. Die Eigentümer seien „mehrmals wegen der Verlängerung auf den TVB zugegangen.“ Erst kurz vor Saisonstart habe der TVB-Obmann die Unterzeichnung angeboten. Dann wollte man aber nicht mehr.
Dazu TVB-Dir. Markus Kofler: „Der TVB hat dem Camping Seehof in allen Gesprächen signalisiert, dass man an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert ist. Eine Unterschrift für eine Vereinbarung war und ist dem TVB rechtlich aber nicht möglich, wenn wir keine Gewissheit haben, dass alle Gäste von der Liegewiese Seehof bzw. Liegewiese Ost auch das Wasser betreten dürfen.   Auf das letzte Schreiben des TVB vom 3.6.2015 wurde uns eine Absage für eine momentane Zusammenarbeit  übermittelt.“

Auch Kramsach hat jetzt ein Asylwerber-Heim

Mittwoch, 03 September 2014
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Im Juni wurde in Unterkramsach ein Asylanten-Heim für 18 Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen eingerichtet. Vorgesehen ist, dass die Neuankömmlinge einen Deutschkurs belegen, sowie soziale Arbeiten in der Gemeinde verrichten.

KRAMSACH (ms) Das Privat-Gebäude in Unterkramsach wurde an das Land Tirol vermietet und in ein Wohnheim für maximal 18 Bewohner umgebaut. Derzeit leben dort schon elf Asylanten aus den Ländern Afghanistan, Nigeria, Somalia und Mazedonien.
Der FPÖ-Fraktionsvorsitzende Reinhard Freundenschuß fühlt sich vom Land Tirol überrumpelt, sieht den Aufenthalt aber als kleinen humanen Beitrag der Gemeinde Kramsach.
Er bestand jedoch  von Anfang an auf ein soziales Arrangement im Sinne der Gemeinde.
Die arbeitswilligen Asylwerber verrichten derzeit bereits zahlreiche Arbeiten in den Nachbargemeinden. Laut den gesetzlichen Vorgaben dürfen AsylwerberInnen nur gemeinnützige Arbeiten leisten.
Mag. Konrad Luis, der Zuständige für Soziales und Integration, hofft jedoch auf eine rasche Änderung, um die Flüchtlinge mehr in das Arbeitsleben in Österreich  integrieren zu können.
Vizebürgermeisterin Mag. Karin Friedrich (ÖVP) freut sich: „Ich finde es ist eine tolle Chance für Kramsach auch andere Kulturen kennenzulernen“, sagt sie und steht seit Beginn voll und ganz hinter dem Projekt Asylwerber-Heim in Kramsach.


KRAMSACH Reintaler u Geiger Mich 02

BILD: Haupteigentümer Dr. Michael Geiger am Mu-Strand-Ufer. Auch dieser Zugang wäre ab Juni 2015 gesperrt.


„Die Pacht soll halbiert werden“, verlangten Land, Gemeinde Kramsach und Tourismusverband von den Eigentümern des Reintaler Sees. Jetzt liegt ein amtliches Schreiben vor, das die Zusammenarbeit ab 2015 kündigt.


INNSBRUCK/KRAMSACH  Bereits 2012 starteten die Verhandlungen um eine neuerliche Verpachtung des Reintaler Sees für 2015. Die Seenverwaltung, bestehend aus Land Tirol, Gemeinde Kramsach und Tourismus-Verband Alpbachtal/Seenland, hatte Forderungen: Die Pacht sollte um 50% billiger werden, man wollte mehr Veranstaltungen am See-Gelände und eine Einschränkung der Fischerei sowie eine weniger strenge See-Ordnung.

Mündliche Verhandlung im April

See-Zugänge 2015

BILD: Nach der Aufkündigung der Zusammenarbeit durch die Seen-Verwaltung (Land,Gemeinde,TVB) wollen die Eigentümer vier von sechs Bade-Zugängen schließen. Foto: Tourismusverband Alpbachtal/Seenland. Grafik: ROFAN-KURIER.

Ende April 2014 gab es eine mündliche Verhandlung. Das Ergebnis unter Teilnahme von Vize-Bgm. Mag. Karin Friedrich (ÖVP), drei Landes-Beamten und den Eigentümern, schaut laut Protokoll von Haupt-Eigentümer Dr. Michael Geiger so aus: „Andreas Brunner könnte seinen Sonder-Zugang zum See behalten. Er könnte auch Bewirtschafter bleiben. Die Zustimmung zu mehr Veranstaltungen hätten wir uns als Eigentümer vorbehalten – zum Schutz der Natur und der Anrainer. Der jährliche Pachtzins wäre reduziert worden (um 17%). Und Alois Brunner, Besitzer des Ost-Strandes mit Seezugang, wäre weiterhin Selbstbewirtschafter geblieben...“ Laut Dr. Geiger wurde vereinbart, zu dieser Einigung die Zustimmung des Gemeinderates als auch jene der anderen See-Eigentümer einzuholen.

Land, Gemeinde und TVB
kündigen Pacht für 2015

Ende April wurde also mündlich über die genannten Punkte verhandelt, weitere Gespräche wurden  vereinbart. Doch dann wird an die Rechtsanwältin der Eigentümer, Dr. Christine Fischer-Lode, ein mit „27. Mai 2014“ datiertes Schreiben  zugestellt. Darin heißt es: „Die Seenverwaltung wird den Reintaler See nach Rücksprache mit TVB Alpbachtal/Seenland, Gemeinde Kramsach, dem Land Tirol und den politischen Entscheidungs-Trägern nicht mehr weiter anpachten.“ Damit wird es laut Dr. Geiger 2015 einen Badebetrieb wie bisher nicht mehr geben.

Was noch im Schreiben steht...

Weiters heißt es im Brief des Landes, der Pachtzins sei „stark überhöht“.  Und: Mit den beiden Seezugängen der Eigentümer (Fischerstube und Wiese von Alois Brunner) „kann von Seiten des Landes das Auslangen gefunden werden“...    
Dem Land Tirol gehören laut Geiger auch die Halbinsel und die Mu-Strand-Wiese. Im Schreiben heißt es weiter, das Land wolle diese Flächen auch künftig zur Bewirtschaftung verpachten (als Liegewiese, Anmerkung).
Dazu Dr. Michael Geiger exklusiv zum ROFAN-KURIER: „Das heißt: Es gibt 2015 nur noch zwei Strände, bei denen man ins Wasser darf! Die Fischerstube und die Liegewiese von Alois Brunner. Mu-Strand-Wiese, Kohler-Wiese, Halbinsel und der kleinere Strandbereich von Camping Seeblick/Toni (Andreas Brunner) können weiter als Liegewiesen genutzt werden, ABER dort dürfen die Leute nicht mehr in´s Wasser.“

Baden gehen wäre dann
Besitz-Störung!

Auf die Frage des ROFAN-KURIER, wie man Tausende Badegäste daran hindern möchte, bei den gesperrten Stränden ins Wasser zu gehen, sagt Haupt-Eigentümer Dr. Geiger: „Das ist nicht unser Problem. Die Grundeigentümer der angrenzenden Flächen haften dafür, dass von ihren Grundstücken keine Besitz-Störungen gegen fremdes Eigentum ausgehen.“
Seitens der Gemeinde Kramsach wurde Vize-Bgm. Mag. Karin Friedrich (ÖVP) mit den Verhandlungs-Leitung beauftragt. Zur aktuellen Entwicklung war ihr aus Zeitgründen kein ausführliches Interview möglich, sie sagt jedoch: „... dass der Vertrag im Mai 2015 ausläuft, ist kein Geheimnis. Bis dahin ist noch Zeit und die Verhandlungen laufen...“
Dr. Geiger dazu: „Mit diesem Schreiben, das einen Bruch der getroffenen mündlichen Vereinbarung unter Verantwortungs-Trägern bedeutet, sind für mich die Verhandlungen in diesem Stil beendet!“
Hintergrund-Infos: Die „Seenverwaltung“ besteht aus Land, Gemeinde Kramsach und TVB. Sie pachtet ihn von den Eigentümern und vergibt die Bewirtschaftung. Früher hat hier noch die Gemeinde Kramsach die Erhaltung der Wege bestritten und den „Erhaltungs-Beitrag“ der Badegäste kassiert.
Bereits im Vorjahr ist See-Miteigentümer Alois Brunner (Seehof – er besitzt die große Liegewiese am Ost-Ufer und einen Teil der Wasserfläche) aus dem Vertrag ausgestiegen und bewirtschaftet seinen Strand selbst.
Die im April 2014 erarbeiteten, mündlichen Verhandlungs-Inhalte sind für die Eigentümer mit der Kündigung der Zusammenarbeit vom Mai 2014 gegenstandslos. Weitere Absprachen gibt es bisher nicht. Damit sieht es ganz so aus, als wären ab Juni 2015 Halbinsel, Mu-Strand, Kohler-Wiese und der Sonderzugang Camping Seeblick/Toni (Brantlhof) für das Baden gesperrt. Denn bei diesem „pokern“, wie es Dr. Geiger nennt, will er nicht mitspielen.

Eigentums-Verhältnisse

Das Gewässer des Reintaler Sees samt Baderecht, Bootsfahrt, Fischerei und Restaurant Fischerstube teilt s ich wie folgt: 18/32 die Familie Geiger, 7/32 die Familien Lode und Fischer-Lode, 7/32 Alois Brunner und weitere 6 Eigentümer. Dazu kommen mehrere Besitzer von Ufer-Flächen. Das Land Tirol ist am Reintaler See bereits seit 1975 involviert. Unter LR Dr. Alois Partl wurde ein Baderechts-Pachtvertrag abgeschlossen, weil die vielen See- und Ufer-Eigentümer in direkter Verhandlung sonst nur schwer unter einen Hut zu bekommen waren.
Laut Dr. Geiger war die Basis für den jetzt kritisierten Pachtzins übrigens seit 15 Jahre gleich. Er als Haupteigentümer sagt abschließend: „Bereits im Mai traf bei uns das amtliche Schreiben ein. Doch erst am 10. Juni wurde die einseitige Entscheidung der Seenverwaltung im Gemeinderat unter Ausschluss der Öffentlichkeit zur Diskussion freigegeben...“
KRAMSACH (aw) Ende April lud „Krapf-Bauer“ Simon Moser zur Vernissage der Mariataler Wirtin Birgit Riedl. Besonders an dieser Vernissage war, dass Moser einen leer stehenden Stall zur Galerie umfunktionierte. Dazu gab er mit Augenzwinkern einen Ratschlag für alle Besucher: „Wenn ihr zu Hause schon lange eine Baustelle offen habt, veranstaltet einfach eine Ausstellung. Dann wird flott alles in Stand gesetzt!“
Die Ausstellung stand unter dem Motto „Royale Sujets in Acryl“ und zeigte die Bilder, die Birgit Riedl die letzten Jahre gestaltete. Ob Landschaften, Blumen-Arrangements oder moderne Alltags-Situationen – die malende Wirtin deckte ein großes Spektrum ab. Dementsprechend voll war es bei der Eröffnung auch! Neben Familie und Freunden kamen auch Vize-Bgm. Mag. Karin Friedrich und Breitenbach‘s Bgm. Ing. Alois Margreiter. Und alle waren sich einig: Ein gelungener Abend!

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